Capella Rezensionen

Capella ist das Notensystem, das in der Folkszene, im Wandervogel und in mehreren der Jugendbünde seit vielen Jahren am meisten verwendet wird – zum Notenschreiben, zum Tauschen, zum Noten Einscannen, zum Noten Einspielen.

Wir rezensieren Capella seit Jahren. Unserer Erfahrung zeigt, dass

Es praktisch für Folkies und Jugendbewergte ist Capella zu wählen, weil es praktisch ist, preisgünstig ist, von vielen Bekannten benutzt wird.  hh

 

Capella. 27.6.24

Das Hauptfenster ist dreigeteilt: In der Mitte ist die Partitur, darüber angeordnet das Mausklavier und alle Einstellungen für die Noteneingabe. Links sehen Sie wahlweise das Mustersystem, die Seitennavigation oder die Galerie. Der Bearbeitungsbereich rechts enthält alle Befehle für die Bearbeitung Ihrer Noten. Oberhalb der Noteneingabe können Sie die verschiedenen Fenster ein- und ausschalten (das geht natürlich auch über Menü – Ansicht). Menü- und Symbolleiste sind oberhalb, die Vorspielleiste unterhalb des Hauptfensters angeordnet.capella bietet verschiedene Möglichkeiten zur Noteneingabe an:

über die Computertastatur, das Mausklavier, ein angeschlossenes MIDI-Instrument und die Maus. Bei allen Eingabevarianten müssen sowohl die Tondauer als auch die Tonhöhe festgelegt werden. Die Notenwerte können entweder im Feld Noteneingabe über dem Mausklavier ausgewählt oder über die Ziffern der Computertastatur festgelegt werden. Ganze Halbe Viertel Achtel Sechzehntel Wir wählen hier zuerst die Eingabe über die Computertastatur. Die Noten werden dann über die Buchstaben eingegeben: Bitte geben Sie die folgende Melodie ein. Achten Sie darauf, dass der Cursor zu Beginn hinter der Taktangabe steht. capella merkt sich den Notenwert, bis Sie ihn ändern (vierter Takt). Die Taktstriche setzt capella automatisch. Taktstriche setzt capella automatisch. Selbstverständlich können Sie die Noten auch über das Mausklavier auf dem Bildschirm eingeSelbstverständlich können Sie die Noten auch über das Mausklavier auf dem Bildschirm eingeben.  Zeilenumbrüche erzeugen Sie wie in der Textverarbeitung mit „Enter“ . Pausen geben Sie über die Leertaste der Tastatur ein, die Länge der Pausen wird wie bei den Noten über die Zahlen festgelegt. Bitte probieren Sie es aus! Sie haben sich verschrieben? Kein Problem. Das Löschen von Noten erfolgt wie in der Textverarbeitung mit            oder  von Noten erfolgt wie in der Textverarbeitung mit            oder Länge Die Länge einzelner Noten verändern Sie stufenweise mit den Pfeilen „kleiner“ und „größer“ . Setzen Sie den Cursor vor einzelne Noten oder markieren Sie mehrere Noten und verändern Sie dann ihren Wert. Für das Verändern der Tonhöhe setzen Sie den den Cursor vor die betroffene Note. Mit  und den Pfeilen  v erschieben Sie die Note diatonisch, mit  chromatisch.

Günther Schättiger

 

Capella feiert Geburtstag!

Das Software-Unternehmen, das die bekannte Software „Capella“ vertreibt, wird 20 Jahre alt. 1989 begann alles als Ein-Mann-Betrieb mit der allerersten Version von Tonica. Zwei Jahre später kam mit Hartmut Rings Capella das namengebende „Zugpferd“ hinzu.

Um dieses Jubiläum zu feiern, wurden zwei Pakete mit Software geschnürt die bis zum 07.01.2010 zum Sonderpreis erworben werden können:

Das Notensatzpaket mit den Programmen Capella professional, Capella Scan und Capella PlayAlong für 368,00 Euro statt 484,00 Euro (Summe der Einzelprogramme).

Das Musiklehrepaket mit Audite, Rondo und Tonica fugata für 288,00 Euro statt 374,00 Euro (Summe der Einzelprogramme).

Über Capella Scan hatten wir bereits früher berichtet. Die Software kann gescannte Notenblätter erkennen und in Dateien umwandeln, die mit Capella professional weiter bearbeitet werden können. Sie macht somit das Abtippen von Notenblättern überflüssig.

Capella PlayAlong macht aus Ihren Capella-Notensätzen Übungs-CDs oder MP3-Dateien. Dabei werden das Vienna Orchestra oder andere Sample-Player unterstützt. Aber auch ohne solche Plugins erzeugt Capella PlayAlong beste Tonqualität, unabhängig von Ihrer Soundkarte.

Tonica fugata wurde vor nicht allzu langer Zeit besprochen. Es handelt sich hier um eine Automatik für Fugen. Dabei kann das Programm in weiten Grenzen beeinflusst werden. Sogar Jazz-Harmonik ist möglich. Rechtzeitig zum Jubiläum erscheint die Version 9.5.

Die beiden Programme Audite und Rondo sind eher einfache Prdukte. Audite bietet ein Gehörtrainig für Musiker an (Intervalle erkennen, Melodien, Akkorde und Skalen aufschreiben und nachspielen), Rondo ist eine komplette Musiklehre „für Kinder und Erwachsene“ (Notenschrift, Tonleitern, Rhytmus, Dreiklänge, Quintenzirkel, Quiz-Spiele zum Testen).

Unerwähnt blieb bis jetzt Capriccio. Dies ist ein Sequenzer mit MIDI- und Audiospuren. Mit diesem können Musiker mit einem Keyboard und einem Mikrofon ihre Musik aufnehmen wie in einem großen Studio. Capriccio arbeitet eng mit Capelle professional zusammen. So können Musikaufnahmen als Partituren gedruckt werden.

Günther Schättiger

 

Capella-Scan Notenerkennung

Was für die Textverarbeitung die Texterkennung (OCR, Optical Character Recognition),

ist Capella-Scan für den Notensatz. Das Programm „erkennt“ eingescannte Noten

und wandelt sie in eine bearbeitbare Form um. Das Programm ist darauf spezialisiert, mit

dem Noten-Satzprogramm Capella aus dem gleichen Hause (www.capella.de) zusammen

zu arbeiten.

 

Die Noten kˆnnen direkt von Scanner ¸ber die TWAIN-Schnittstelle gelesen

werden oder aus einer Grafikdatei importiert werden. Das Programm unterstützt

diverse Grafikformat, darunter TIF, TGA, BMP, JPG, PNG, PCX und WMF. Wenn

Ghostscript installiert ist, können auch PDF und PS gelesen werden.

 

Die Erkennungsleistung bei gedruckten Vorlagen ist sehr hoch, über 90% werden

auf Anhieb richtig erkannt. Bei einfachen Notenbildern wird oft sogar 100%

erreicht. Man sollte allerdings bei handgeschriebenen Noten keine Wunder

erwarten. Bei sehr „hingehuschten“ Noten hätte auch ein Mensch es schwer,

alles richtig zu erkennen. Hier ist die Erkennung oft so gering, dass man

besser gleich alles neu setzt.

 

Ab Version 5.0 ist die Texterkennung von Abbyy Fine Reader eingebaut.

Das befähigt Capella-Scan, sogar Lieder-Texte, Titel, Kommentare und Akkord-

Symbole zu erkennen. Es können Sprachmodule für die alte und neue deutsche

Rechtschreibung geladen werden sowie für die wichtigsten europäischen

Sprachen, darunter englisch, französisch, spanisch, italienisch.

 

Nach der Erkennung werden die erkannten Noten über das Original gelegt. So

fallen Abweichungen sofort ins Auge und können noch im Programm

korrigiert werden. Dabei können die Noten in der grafischen Oberfläche direkt

eingefügt, bzw. verschoben oder verändert werden. Ein Zwischenstand der

Bearbeitung bzw. der Erkennung kann jederzeit gespeichert werden.

 

Am Ende der Erkennung, wenn alles fehlerfrei ist, kann das Ergebnis als

Capella-Datei gespeichert werden. Es werden die Dateiformate von Capella 1000

und Capella 2000 unterstützt. Außerdem kann ins MIDI-Format exportiert werden.

 

Capella-Scan kann alles erkennen und darstellen, was mit dem Noten-Satzprogramm

Capella  gemacht werden kann: Mehrstimmigkeit, Akkorde, Instrumenten-

Bezeichnungen, alle Takt- und Vorzeichen-Arten, Stichnoten, Liedertexte, Taktstriche,

Bögen, Klammern, Dynamik- und Vortragszeichen.

 

Günther Schättiger

 

 

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Fugenkomposition

 

Tonica fugata 9.0 ist nach Angabe des Herstellers Capella-Software die „weltweit einzige Software für die Fugenkomposition in vielen Varianten“.

Ein kleines Video auf der Seite des Herstellers (http://www.capella.de/tonica.cfm) führt es uns gleich vor: aus einer kleinen Melodie wird in Sekunden eine vierstimmige Fuge mit allem drum und dran.

 

Was kann Tonica fugata? Es kann (ebenso wie die Standard-Version von Tonica) beliebige Melodien drei- oder vierstimmig harmonisieren, d.h. nur Akkordangaben machen, oder diese Sätze gleich komplett notieren, z.B. für einen gemischten Chor S-A-T-B. Dafür können verschiedene Stile gewählt werden: J.S.Bach, Max Reger oder Jazz-Stil. Mit Tonica fugata können zusätzlich neue Stile trainiert werden.

 

Es kann in großem Maße Einfluß genommen werden auf die Art und Weise, wie Tonica eine Melodie harmonisiert. Neben dem Stil kann der Harmonisierungsrhythmus (Tonica fugata: auch punktierte Noten) angepasst werden und es können Kadenzen alter Meister eingefügt werden. Die Darstellung der Harmonien kann entweder nach der Funktions- oder Stufentheorie sowie nach dem Berkeley-Standard für Jazz-Harmonien erfolgen.

 

Melodien können entweder von Hand eigegeben werden, ähnlich wie bei dem Notensatzprogramm Capella aus dem gleichen Hause, oder sie werden mit einer MIDI-Tastatur rhythmisch in Echtzeit eingespielt. Ferner ist es möglich, MIDI-Dateien zu importieren.

 

Zum Ausdrucken der eignen Werke empfielt sich eine Übergabe des Satzes an das Capella-Notensatzprogramm. Diese Funktion ist in beiden Tonica-Versionen eingebaut.

 

Ein Lob verdient das Handbuch, denn es bietet in der zweiten Hälfte der über hundert Seiten zwei Einführungen in die Harmonielehre und die Technik der Fugenkomposition. Dieser Teil ist für Einsteiger auf jeden Fall lesenswert. Das komplette Handbuch  kann als PDF-Datei von den Webseiten des Herstellers heruntergeladen werden. Im Handbuch wird auch wiederholt darauf hingewiesen, dass jemand, der die Begriffe Kadenz, Funktionstheorie, Tonika, Dominante usw. nicht kennt, sich doch erstmal anderweitig informieren soll.

 

Hier setzt meine Kritik an: Für wen ist diese Software gedacht? Tonica fugata ist keine Software, mit der völlig Ahnungslose „mal eben“ eine Fuge komponieren sollten. Sie können es tun, aber die Ergebnisse werden ein wenig an diese Programme erinnern, die „alle Ihre Fotos schön machen, Sie brauchen auch gar keine Ahnung davon zu haben, was Sie da tun“. Die Ergebnisse sind nur auf den ersten Blick schön, auf den zweiten jedoch…

 

Die Firma Capella spricht von Selbst-Studium und Musikausbildung. Nun, dafür mag Tonica sehr gut geeignet sein. In der Folk-Szene wird häufig verlangt, zu einer gegebenen Melodie mal eben eine zweite Stimme zu schreiben. Am besten wird an Hand der Harmonien eine homophone Stimme im Terz- oder Sextabstand hinzugefügt. Das ist musikalisches Grundlagenwissen. Hier kann Tonica nur bedingt helfen, denn in der Folklore kommen Fugen eher selten vor.

 

Tonica gibt es in zwei Versionen: Die „Standard“-Version und fugata. Letztere kann alles, was die Standard-Version kann, zusätzlich noch Fugen komponieren, neue Stile lernen, jede Stimme zur Melodiestimme machen.

 

Die Unterschiede schlagen sich natürlich auch im Preis nieder:

Tonica 9.0 = 98,00€,  Tonica fugata 9.0 = 188,00€

 

Günther Schättiger