Ach, wäre ich gern in Schweden, dort, wo jetzt Frühling ist. Doch ich fahre nicht, obwohl es schön wär‘, weil Du nicht bei mir bist. Das Fahren, das ist meine Freude. Ich fahre mein Leben langdurch Länder und über Meere mit Klampfe und Gesang.

Über mir Wandervögel, die fliegen mit mir mit. Sie singen, während sie fliegen ihr stolzes Wanderlied. Willst Du nicht mit mir ziehen, bleib‘ ich nicht auf Dauer hier. Ich such’ mir neue Reisige die wandern und singen mit mir.

Und bin ich alt , kann nicht mehr wandern, dann lade ich Freund Hein, dass wir zechen und uns laben, am Mandeltschai mit bestem Wein. Dann wird getrunken, gesungen am Feuer auf Wandervogelart. Mit Liedern und Klampfe geht‘s aufwärts zur großen Himmelfahrt.

 

Schwedenlieder.

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Draußen, da wachsen Blaubeeren (Mazurka)

1.) Draußen, da wachsen Blaubeeren am Rain, komm Herzensfreud!

Willst du mich finden? Dort sind wir allein. Komm Lilien und Akeleien,

komm Rosen und blau Salbeien, komm lieblich Krausminze, komm Herzensfreud.

2.) Liebliche Blumen, die locken zum Tanz. Willst, so winde ich dir einen Kranz.

3.) Blumen im Kranze, die schmücken dein Haupt. Sonne geht unter, die Liebe geht auf.

4.) = 1.)

Du bindest von Blüten den Mittsommerkranz-

  1. Du bindest von Blüten den Mittsommerkranz, Dein Goldhaar im Nachtwinde weht.

Du lachst in des Vollmondes schneeweißem Glanz, der hoch in den Bergkiefern steht.

Heut Nacht sollst Du tanzen im Walde am Teich Elflangdans und Hambo im Moose so weich.

Die Nacht wird Dich laden im Nebel zum Tanz, wo Ull-Stina, Kull-Lina wohnt.

  1. Wir trinken zusammen Johanniskraut-Tee mit Mandeln und Nelken und Kraut.

Wenn der Vollmond am Sternhimmel leuchtet wie Schnee,

heut‘ Nacht sind wir Bräut’gam und Braut. Drum sing mir nun ein Lied,

tanz mit mir einen Tanz jetzt noch am Abend unterm Mittsommerkranz.

Gib ein Zeichen mir, wenn die Liebe Dir lacht, flecht Dir Blumen und Blätter ins Haar.

  1. Jetzt nimmst Du den Mond von des Blauberges Kamm, der gibt Dir den festlichen Schein. Und das Elfenvolk vorn am Wasserfalldamm tanzt Reigen auf lockendem Bein.

Nun fährst Du dorthin, wo die Seejungfer wohnt, wo Ull-Stina, Kull-Lina, Gull-Fina thront.

Heut Nacht sollst Du schlafen am Svartrama Damm, wo Lüfte und Düfte so mild.

 

Frühling dringt in den Norden

1. Frühling dringt in den Norden, Berg und Tal sind ein Blütenmeer geworden. Letztes Eis treibt auf dem Fluß, Vogelwerben bietet dar die Geburt wie jedes Jahr. Elche stehn in hellem Grün im Frühling hoch im Norden.
  1. Sommer erfüllt den Norden, Mücken sind zur Plage uns geworden. In den Höhen kreist der Greif. Lachse ziehn zum Laichen auf bis ans Ziel und sterben drauf. Lichter Tag nicht enden mag

im Sommer hoch im Norden.

  1. Herbstzeit durchjagt den Norden, erste Nächte sind frostig kalt geworden. Stürme zerr’n an gelbem Lauf, reife Früchte prahlen bunt, Bären schwelgen sich dran rund, gegen Süd die Graugans flieht

zur Herbstzeit hoch im Norden.

  1. Winter beherrscht den Norden, alle Wasser sind zu Kristall geworden. Wölfe heulen fern im Tal. lange Zeit Schneekönig Mond überm Land alleine thront wie ein Spuk der Nordlicht Flug im Winter hoch im Norden.

 Hast du noch nie? -Mittsommernacht-

  1. Hast du noch nie eine Mittsommernacht im Lande der Trolle verbracht, nein?

Dann halte dich zu einer Reise bereit in den Norden – zur Ferienzeit.

Dann halte dich zu einer Reise bereit in den Norden – zur Mittsommernacht.

2.) Weißt du, Trolle hab ich leider niemals geseh’n den Erwachsenen bleiben sie fern.

Du aber kannst sie ganz sicher seh’n, denn euch Kinder mögen sie gern.

Das Geheimnis, wie man Trolle sieht, das erfährst Du – in diesem Lied.

3.) Wenn sich die Nacht mit dem Tage vereint und die Sonne um Mitternacht scheint,

dann stellst du den Trollen ein Bastkörbchen hin mit süßen Walderdbeeren drin.

Zum Dank dafür bieten die Trolle dir dann Salz und Brot – als Willkommensgruß an.

4.)  Sie laden dich ein bei ihnen zu sein und tanzen für dich Ringelreih’n.

Dann hopsen und purzeln die Waldmännelein im Gras über Stock und Stein.

Eine Mittsommernacht – ist so richtig toll, da fühlst du auch wie ein – Troll.

5.)  Du hast noch nie eine Mittsommernacht  im Lande der Trolle verbracht, nein?

Dann halte dich zu d i e s e r Reise bereit in den Norden – zur Ferienzeit!

://Dann halte dich zu einer Reise bereit in den Norden – zur Mittsommernacht! ://

T + M: Eckart Kahlhofer – Mittsommernacht – CD: Die Zottelhexe, bei Jumbo

Mädel, laß zum Tanz Dich führen

  1. Mädel, laß zum Tanz Dich führen, sieh der Abend kommt herbei.

Wenn die Spielleut musizieren, wird das Herz von Sorgen frei.

  1. Mädel, reich mir Deine Hände, tanzen wir bis Mitternacht

tanzen durch die Sonnenwende, bis der Sommer ist erwacht

  1. Mädel, reich mir Deine Hände + komm nah zu mir heran,

hat der Frühling auch sein Ende, fängt dafür der Sommer an

  1. Mädel, reich mir Deine Hände, hast den Frühling mir gebracht.

Wenn der Winter hat sein Ende, kommt die Liebe in der Nacht.

  1. Frühling schenkt uns seine Blumen, Sommer, Sonnenlicht + Glück,

Herbst erglüht in bunten Farben, Winter schenkt uns Weihnachtslicht.

  1. Kommt herbei, ihr Musikanten, spielt auf euer schönstes Stück,

kurze Nacht hat angefangen, die Mittsommernacht bringt Glück.

  1. Mädel, reich mir Deine Hände, tanzen wir bis Mitternacht,

tanzen durch die Sonnenwende bis der Sommer ist erwacht.

  1. Mitternacht hat schon geschlagen, laß uns in die Wiesen gehn.

Horch, es kräht der Hahn die Stunde, Tanz ist aus, auf Wiederseh’n.

Noch lange saßen wir auf den Felsenbänken

  1. Noch lange saßen wir auf den Felsenbänken dort, und die Dämmerung wob längst ihr Kleid. Gegen Mitternacht zogen wir schweigend weiter fort, ja die Straße nach Norden führt weit.

R1 Und wenn wir fahren, treibt uns der Wind. dann weiter fort,

weht uns nach Jahren oft wieder an den alten Ort.

  1. Am nächsten Tage trafen wir Holzfäller am Fluß, und sie tranken mit uns heißem Tee.

Später zeigten sie uns, und das war ihr Abschiedsgruß, ihren schönsten und fischreichsten See.

R2 Und wenn wir fahren nehmen wir unsre Lieder mit.

Da, wo wir waren, kennt man auch uns und unser Lied.

  1. Die Mittagssonne stach, Ottern wärmten sich am Stein, unser See lag da silbern und hell.

Alle ruhten, wie würde der Tag nun morgen sein auf den endlose Flächen am Fjäll.

R1

Nordwärts durch brüchige Kiefernwälder

  1. Nordwärts durch brüchige Kiefernwälder stakt der Zug durch die Sümpfe.

Dunstig der Wald, von Regen weich das Brot, und naß sind unsere Strümpfe.

  1. Flechtenbärte im Kiefernhaar. Verflochtene Zweige regnen Nässe.

Giftig starrt das Grün und tückisch lacht der Sumpf. Und braune Pest will uns fressen.

  1. Stolpernde Schlacht im Mückensumpf von Müdigkeit zerfressen

lassen das Lachen der Mittsommernacht und die Sonnennächte vergessen.

  1. Ringsum Feinde giften uns an, und Zwietracht lauert am Graben.

Doch die Kumpane Musik und Lied können allerlei Scheusal verjagen.

  1. Wartet schon die Freude. Im Wunschgebirge lacht Sonne auf Klippen und Schnellen.

Dort kann man jagen im Sonnenschein nach Hasen und Forellen.

  1. Vorwärts nach Norden stakt der Zug, zurück bleiben Pest und Sümpfe.

Dunstig der Wald, doch ein frohes Lied erschallt. Es dampfen unsere Strümpfe.

T:HH –

Nordwärts, nordwärts

  1. Nordwärts, nordwärts wollen wir ziehen zu den Bergen und den Seen,

wollen neues Land erleben, wolln auf Fahrten gehn.

  1. Wollen frei, so wie ein Vogel, wiegen uns im kalten Wind,

wolln den Ruf der Wildnis hören, wenn wir glücklich sind.

  1. Wolln durch Moor und Sümpfe waten, abends legen uns zur Ruh.

Klampfen sollen leis erklingen, singen immerzu.

  1. In der Kohte brennt ein Feuer, füllt uns alle mit Bedacht.

Schlaf senkt sich auf uns hernieder, doch die Wildnis wacht.

  1. Käuzchenschreie, Bäume rauschen bis zu frühen Morgengrau.

Über ausgequalmtem Feuer strahlt der Himmel blau.

  1. Wenn wir wieder heimwärts ziehen, sehnet jeder sich zurück,

denkt an die vergangenen Fahrten, an vergangnes Glück.

  1. Nordwärts, nordwärts wolln wir wieder, zu den Bergen und den Seen,

dieses Land nochmal erleben und auf Fahrten gehn.

Schilf bleicht

  1. Schilf bleicht die langen welkende Haare strähnengleich unterm Regenwindgrau.

Schilf taucht die heißen Sommerglanztage wild in den See, die Möwe schreit rauh.

R: Kiefern im Wind, die Klippen sind wach, jäh sprüht der See ins Schilfhüttendach.

Asche ist auf die uralten Steine wie weißer Staub geweht.

  1. Feuer ist in den dämmernden Stunden lange erloschen, Tag wird es schon.

Graugänse sind am Morgen gekommen welk auf der Schwelle schläft roter Mohn.

  1. Ach diese letzten Tage und Stunden. Morgen ist unsre Fahrt schon vorbei.

Weit ist die alte Tür aufgesprungen. Strandhell erschallt der Herbstmövenschrei.

  1. Weht aus den Fugen weit in die Ödmark. Frierend macht mich das Sturmbrausen taub. Schlaft noch und träumt von Felsen und Mauern, legt euch im Mantel unter das Laub.

tejo – Walter Scherf

Steigt so ein kleiner Troll

  1. Steigt so ein kleiner Troll von dem Fjell, nähert sich leis, hat in der Hand Hexenkraut, was niemand weiß.

R: Sitzt du am Feuer, und die Lieder sind verweht,  dann bleib ganz stumm.

Denn in dem Land, das dich umgibt, ist was erwacht und schleicht herum.

  1. Plötzlich in deinem Nacken spürst du eiskalten Hauch, Atem des Trolls trifft dich wie giftiger Rauch.
  2. Du führst den Becher Tee nun zum Mund. Was zauderst du? Blütenstaub im Zaubertrank raubt dir die Ruh!
  3. Wenn du in dieser Nacht deinen Schlaf findest nicht mehr, der kleine Troll macht unsre Träume so schwer. T + M: mac

Über meiner Heimat

  1. Über meiner Heimat Frühling seh ich Schwäne nordwärts fliegen.

Ach, mein Herz möcht sich auf grauen Eismeerwogen wiegen.

  1. Schwan im Singsang deiner Lieder grüß die grünen Birkenhaine.

Alle Rosen gäb ich gerne gegen Nordlands Steine.

  1. Grüße Schweden, weißer Vogel, setz an meiner Statt die Füße

auf den kalten Fels der Ostsee. Sag ihr meine Grüße.

  1. Grüß das Eismeer, grüß das Nordkap, sing den Schären zu den Fjorden.

Wie ein Schwan sei meine Seele auf dem Weg nach Norden.

T: tusk – Eberhard Koebel

Um das Feuer von Ol Persson

  1. Um das Feuer von Ol Persson tanzen wir den Sommertanz.

R: Und wir tanzen, Ol Persson fiedelt, bis die Asche grau verweht.

  1. Hell die Nacht + hoch die Flammen, Schritte stampfen übern Rain
  2. Kracht das Feuer, weht der Nachtwind, daß die Erde lauf aufstöhnt.
  3. Kratzt Ol Persson seine Geige, daß die Erde laut aufstöhnt.
  4. Und nun dreht sich auch die Erde, +die Sterne dreh’n sich mit.
  5. Dreh’n sich schneller, immer schneller um Ol Perssons weißen Kopf
  6. Um das Feuer von Ol Persson tanzen wir den Sommertanz.

Warum zögerst du noch?

  1. Warum zögerst du noch und bleibst steh’n in der Nacht? Tief im Wald hinterm Dorf ist der Sommer erwacht

Tritt doch näher mein Freund und reich mir deine Hand. Komm herein in den fröhlichen Birkenring.

R: Sieh, das Glück wird vergehn, denn die Zeit bleibt nicht stehn

mit den Winden wird der Sommer vergehn.

Drum drück fest an dein Herz, was die Freude dir gibt,

komm herein in den fröhlichen Birkenring!:

  1. Was die Kantele sang, darfst du glauben, mein Freund, heut wird wahr, was du einsam im Winter geträumt!

Wenn die Liebe dir winkt, wend nicht ab deinen Blick, komm herein in den fröhlichen Birkenring.

Weile an dieser Quelle

  1. Weile an dieser Quelle, denn unser Frühstück ist zur Stelle

Rotwein und Pimpinelle und Bekassinchen zart und fein.

Klang, was für Flaschen sollen  aus jenem Korb dem übervollen

leer in das Gras hinrollen?  + schmecke, welch ein Duft so fein.

Dein Mittagswein, schäumt aus dem Krug so helle

Im Frühlingsschein. Weile an dieser Quelle, lausch auf des Waldhorns Ton im Frein.

  1. Seht, wie das Nymphlein eilet, und wie ihr Füßlein nimmer weilet,

Ei und Oliv zerteilet und schwitzt in eifrigem Pläsir.

Seht, wie ihr Brüstlein hüpfet, und sich ihr Rock beim Bücken lüpfet.

Ei, wie sie dreist entschlüpfet, faßt man ans Knie + drüber ihr.

Skol, Ulla, Skol! Laßt uns ein Schnäpslein trinken

gestrichen voll, dazu ein Stückchen Schinken, das uns vortrefflich munden soll.

  1. Spielet, ihr Musikanten, laßt Lied um Lied wie Schaum aufbranden,

lachet der alten Tanten, die uns mit dürren Fingern dräun.

Schwirrt wie die nächtgen Falter um unser Licht ihr trunknen Psalter.

Bald naht sich grau das Alter, drum laßt uns heut der Lieder noch erfreun.

Viel Winde wehn von unbekannten Landen, viel Jahre gehn.

Spielet ihr Musikanten,  laßt Lied um Lied wie Schaum aufwehn.

Wenn der Abend

1.) Wenn der Abend naht ganz sacht und leis, finden wir uns ein im Feuerkreis.

R: Und wer nie an seine Freunde denkt und auch nie den roten Wein ausschenkt,

der kann bleiben, wo er ist. Drauáen weht gewiß ein kalter Wind,

doch die Feuer nicht erloschen sind, für uns Sänger, wie ihr wißt!

  1. Schatten flackern am Ruinenrand. Hat das Singen dich nicht längst gebannt?
  2. Wer da glaubt, er könnt‘ alleine geh’n, wird in dieser Welt sehr leicht verweh’n.
  3. Freunde, treffen wir uns hier im Kreis, singen wir zusammen nochmals leis….

Wer kann segeln ohne Wind?

  1. Wer kann segeln ohne Wind, rudern ohne Ruder?

Wer kann scheiden von seinem Freund, ohne daß Tränen kommen?

  1. Ich kann segeln ohne Wind, rudern ohne Ruder,

doch kann nicht scheiden von meinem Freund, ohne daß Tränen kommen!

  1. Vem kan segla för utan vind? Vem kan ro utan „ror?

Vem kan skiljas frän vennen sin, utan att följa tärar?

  1. Jag kan segla för untan vind, jag kan ro utan aror,

men ej skiljas fran vennen min, utan att fälla tärar!

  1. = 1.

Wir fahren in die Welt

  1. Wir fahren in die Welt! Wir lassen das Zuhause und die Arbeit allein

und tauschen den Alltag gegen Abenteuer ein. Wir fahren in die Welt.

Wir fahren in die Welt! Wir lassen die Stadt- und Betonhocker zurück

und suchen auf der Fahrt das Glück. Wir fahren in die Welt!

R: Denn wer die Welt hat wohlbeseh’n., der kann die Menschen besser versteh’n –

mit Not, Gift und Leid, mit Freuden, Wohlstand, Glück – mit gutgeschärftem Blick.

Wem der Wind der Welt um den Kopf geweht, und wer zu sich selbst und seiner Sache steht, wer wohlgereist in jungen Jahr’n, kann sich in Ruhe paar’n!

  1. Wir fahren in die Welt! Es gibt für uns noch viel zu seh’n, und Not und Pein sind auszusteh’n! Wir fahren in die Welt! Wir war’n mit wenig Geld auf Fahrt durch die Welt in manchem Land vom Wasser

Bis zum Bergesrand. Wir fahren in die Welt!

Wir hocken hier

R.)  Hol Dir lieber noch ’nen Becher her, scheint Dir auch die Grabeserde schwer. Trinke lieber noch ’nen Tschaij, dito zwei, dito drei, dann stirbst du sorgenfrei!

1.) Wir hocken hier im frohen Kreis. Komm reich mir Deinen Becher her!

Da ruft der Tod: He, Nachbar, du, Dein Stundenglas ist leer!

Du, Alter, schmeiß die Krücken weg, auch Du, Du Junger folge mir,

führ hin die schönste Nymphe keck ins letzte Nachtquartier.

2.) Auch Dir, der grad den Humpen schwang, den Hut im Nacken voller Neid, bald gibt man Dir beim Grabgesang ein trauerschwarz Geleit.

Und Du dort mit dem großen Maul, verziert mit Ordensband und Stern,

bedenk, der Schreiner war nicht faul, Dein Sarg ist nicht mehr fern.

3.) Auch Dir, der da mit düstrem Sinn verdrossen, gallig und verstockt

in diebessichrer Kammer drin auf seinem Geldsack hockt..

Und Du, dem Eifersucht und Haß versäuerte den Weinpokal,

sag uns gut Nacht, trink aus Dein Glas und weiche dem Rival.

4.) Auch Du, der voller Biederkeit den guten Freund bei Tische schmäht

und ihm dadurch die Ehr‘ abschneid recht scherzhaft und diskret –

Und Du, der ihn im Stiche läßt, drückt ihm mal ab und zu der Schuh,

Du faules Kuckucksei im Nest, was meinst Du wohl dazu?

5.) He, Nachbar, denkst Du auch wie ich? Mir paßt die Welt, ihr Saus + Braus.

Der Weg ist gleich für Dich + mich, komm mit, trink nochmal aus!

Trink aus mit rot und weißem Wein, der Wirtin gilt der letzte Tanz,

wir sinken frei ins Grab hinein im Abendsternenglanz.

T: Carl Michael Bellmann 1750?- Ein Lied während eines Festes, in welchem der