. Zeichnung von schrat 2, Foto der Alten Kneipe am Moor, 2. Foto mit Lampi.
MOOR – MOORFAHRTENMoor. – Worpswede mit der Horte
Es war seltsam und geheimnisvoll im Moor. Deshalb erzählen wir wohl kaum davon.
Von Nebel, Gräben, Moor und Heide. Wir behalten die stillen Gespräche für uns und die Bilder.
Wie wir sternenallein sind zwischen Wasser, Wind und Wolken. Fragen drängen sich auf.
Ob wir im Sommer nach Finnland fahren? Ob es unsere letzte Großfahrt ist. Alle gemeinsam – wir.
Doch deshalb trauern? Es ist so schön hier und einsam.
Wir sind mit uns allein, den jungen, grünen Birkenblättern und der Sonne, die fast auf dem Wasser schwimmt.
Grunzt doch einer verruchte Worte, weil auch der andere Fuß im Sumpfloch steckt. Mistdreck immer wieder.
Klingt ganz zufrieden. Ist auch so. Wenn nur der Hunger nicht wär. Man hört ihn brummen.
Aber da kommt ein Hof. Ob wir Hühner…? Sie flüchten gackern in Hausnähe. Wer sagt da, dass Hühner dumm sind?
Na, nächstes mal. Nun gibt es wenigstens Wasser – kalt und torfsüß für den Tee.
Als wir ins Moor kommen, ertrinkt eine müde Sonne in endlosen Gräben. Tiefrot und in Dampf.
Dann kommt der Nebel. Wir werden kalt und feucht. Er verschluckt den Schall unserer Schritte.
Nebel und Stille sind uferlos. Es ist, als stürbe die Zeit, unheimlich und doch schön.
Dann steht die Kothe gemütlich im Nebel. Drinnen das Feuer. Rauch, Bratendruft und Klampfenbrummen.
Stimmen und Schmatzen. Ein leiser Chor klingt wie ein sattes Abendgebet.
Wir kennen uns gut und freuen uns, weil keiner zu viel ist, für eine gute Nacht in unserer Kohte Zuhaus. h
MOORLIEDER
Wo seid ihr Nächte am Feuer—————–
Kameraden wann – In der Kneipe am Moor———-
Nordwärts durch brüchige Kiefernwälder
Die Wiesen und Moore von Lüttenmark ——————
Wo seid ihr Nächte am Feuer—————-
Die Moorsoldaten
1.Wohin auch das Auge blicket, Moor und Heide nur ringsum. Vogelsang uns nicht
erquicket, Eichen stehen kahl und stumm.
Refrain: ::Wir sind die Moorsoldaten und ziehen mit dem Spaten ins Moor::
2. Hier in dieser öden Heide, ist das Lager aufgebaut. Wo wir fern von jeder Freude hinter Stacheldrahtverhau.
3. Morgens ziehen die Kolonnen in des Moor zur Arbeit hin. Graben bei dem Brand der Sonne, doch zur Freiheit steht der Sinn.
4. Heimwärts, heimwärts! Jeder sehnet sich nach Eltern, Weib und Kind. Manche Brust ein Seufzer dehnet, weil wir hier gefangen sind.
5. Auf und nieder gehen die Posten, keiner, keiner kann hindurch. Flucht wird nur das Leben kosten, vierfach ist umzäumt die Burg.
6. Doch für uns gibt es keine Klagen, ewig kann‘s nicht Winter sein. Einmal werden wir und sagen, Heimat du bist wieder mein.
Refrain ::Dann ziehn die Moorsoldaten, nicht mehr mit dem Spaten ins Moor::
(Entstanden im Konzentrationslager Börgermoor)